Musik: O-Z
Text: Hans Solo & LSZ
2016
Ich zerstückel den Satzbau und töte das Wort.
Scheiß auf die Syntax. Semantik hinfort.
Zu dem Ort der Verdammnis. Zu Folter und Mord
und den anderen geistigen Krüppeln an Bord.
Denn dort sind die Worte nur Schall und Rauch.
Ich renn durch mein Leben weil ich das so brauch.
Die Strecke ist endlich. Mein Gott. Weiß ich auch.
Jeder lebt so sein Leben und geht dabei drauf.
Da hilft keine Rücktrittsversicherung
für’s Leben an sich, denn das bringt dich ja um.
Viele glauben zu wissen, doch wissen nix. Punkt.
Und wenn du nix weißt, dann stirbst du halt dumm.
Ich verschlinge die Bücher und lese den Wein.
Reim mir was zusammen und schütteln den Reim.
Die Sonne sie scheint mir nur scheinbar zum Schein
aus dem Arsch, doch nicht in deinen Schädel hinein.
Ein schattiger Ort, dort. Muss wohl so sein.
O.k., ich geb zu, das war jetzt gemein.
Wer frei von Sünde ist werfe den Stein
des Anstoßes wie einst bei Abel und Kain.
So mancher ist nur ein verkleidetes Schwein
und nicht wenige gehen dem Schwein auf den Leim.
Große Worte sind wertlos und halten dich klein
ohne Taten. Erstick deine Zweifel im Keim.
Rekrutier’n ihre Sklaven in Gliedern und Reih’n.
Salutiert dem Despot, doch der Plan bleibt geheim.
Ein Leben in Pain. Niemand ist frei.
Und am Anfang und Ende des Lebens gibt’s Brei.
Zeit ist wie Sand. Sie rennt und sie rinnt.
Und wir treiben im Flusse des Lebens dahin.
Um dabei ständig nur zu salutier’n,
vor den Herrn? Viele sinnlose Worte. Kein Sinn.
Wenn das Wort in den Kopf wie die Flamme am Docht
der Kerze ein Loch bohrt. Was sucht es dann dort?
Das sind bohrenden Fragen. Die Schläfe, sie pocht.
Ist das Wut die da kocht? Wo finde ich die Antwort?
Sorgen hinfort! Hab euch eh nie gemocht.
Bei Todschlag und Mord schick Reporter vor Ort.
Stapelt Kadaver für Selfies, die Welt ist absurd
und ein in der Tat komischer Ort.
REF
Statist, ich sag hastig,
verpiss dich. Ich Sack hass Dich.
Statistisch sarkastisch. Du siehst nie cool aus
wie der Nikolaus.
Dein Style ist harmlos und schamlos
wie Bahnhofsklos. Arm, los.
Schäm dich. Dein dämliches Lächeln sieht dir ähnlich.
Lähm nicht. Die Delikatesse wird dänisch.
Wie das gibt’s nicht geht nicht?
Schliesslich steht der Stehtisch stetig,
oder dreht sich dein Fetisch vergeblich wie 'n Drehtisch
symmetrisch ums Teelicht?
Bitte red nicht poetisch.
Dein ethisch nicht vertretbares Gedicht
über dein biochemisch genetisch gesegnetes Gesicht
hat auf ewig kein Gewicht,
denn man versteht dich eh nicht
und rätsel nicht vergeblich.
Nein, ich red nicht wenig
und lebe nicht redseelig,
sondern rede selig.
So poetisch leb' ich ewig.